Chaos
Ihr Ziel, ein geregeltes Leben in ruhigen Bahnen, hatte sie seit einigen Jahren erreicht. Bereits in der Schule war sie von Zahlen und deren Ordnung fasziniert; aber weniger im philosophischen Sinne. Hatte sie sich verrechnet, dann strich sie nicht etwa das Ergebnis durch, sondern schrieb die ganze Seite nochmals fein säuberlich ab, damit NICHTS die Astethik ihrer gut geführten Hefter störte. Bei dem renommierten Unternehmen „XYZ AG“ absolvierte sie eine Lehre zur Industriekauffrau. Während des Lehrganges zum staatlich geprüften Bilanzbuchhalter lernte sie Klaus, ihren späteren Mann, kennen. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eher auf die erste gemeinsam erstellte Bilanz. Nach einem halben Jahr heirateten sie.
Die heutige Nacht und der Traum waren der Anfang vom Chaos!
Sie wachte schweißgebadet auf. Klaus lag - wie immer ganz selbstzufrieden – leicht röchelnd neben ihr. Was war das für ein Traum gewesen!
Sie befand sich in dem kleinen Urlaubsappartement, welches sie im vorigen Jahr auf Rhodos gemietet hatten und lag mit einem fremden Mann im Bett. Das Lacken war feucht und ganz zerwühlt von der Schlacht, die gerade stattgefunden hatte. Wer war dieser Mann?
Jetzt erkannte sie die Augen. Es waren genau die, die sie seit Wochen auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn fixierten. Zufällig waren ihr dieses dunkle Braun und der entschlossen Blick aufgefallen, als sie einmal von ihrer Zeitung aufsah. Tage später fanden sich ihre Blicke immer häufiger. Ab und an verzog sich sein Gesicht zu einem leichten Grinsen.
Nun saß sie wieder in Bahn. Vorsichtig scannte ihr Blick den Wagon. Die Augen waren nicht da. Ihre leichte Enttäuschung wich nach ein paar Minuten der Erleichterung. Es war ja nur ein Traum gewesen. Sie konnte sich jetzt ganz auf ihre Zeitung konzentrieren.
Allmählich fing das Wanken ihres gewohnten Lebensrhythmus an.
Beim Aussteigen vergaß sie die Zeitung. So was war ihr noch nie passiert. Kopfschüttelnd stieg sie die Treppen zum Ausgang der Station hinab. Plötzlich hörte sie hinter sich eine kräftige Stimme. Hallo! Entschuldigung! Ihre Zeitung.
Sie drehte sich um, da waren sie – diese Augen! Sie taxierte den ganzen Mann. Obwohl größer als sie, war er doch nicht so groß, wie sie sich vorgestellt hatte. Ist schon komisch, dachte sie, wenn man nur den Kopf kennt. Nach vier Sprüngen über die Treppen stand er neben ihr. Sie war verwirrt, als er ihr die Zeitung reichte. Mit aufgerissenen Augen und einem trockenen Mund stammelte sie ein Vielen Dank! heraus. Für einen kurzen Augenblick konnte sie seinen Geruch wahrnehmen. Bitte schön. Ich muss weiter. Einen schönen Tag noch! Mit schnellem Schritt verschwand der Mann an der nächsten Ecke.
Beim Einstecken der Zeitung fiel ihr Blick auf eine Telefonnummer. Er hatte diese und seinen Namen mit hastiger Schrift am rechten Zeitungsrand notiert.
Die heutige Nacht und der Traum waren der Anfang vom Chaos!
Sie wachte schweißgebadet auf. Klaus lag - wie immer ganz selbstzufrieden – leicht röchelnd neben ihr. Was war das für ein Traum gewesen!
Sie befand sich in dem kleinen Urlaubsappartement, welches sie im vorigen Jahr auf Rhodos gemietet hatten und lag mit einem fremden Mann im Bett. Das Lacken war feucht und ganz zerwühlt von der Schlacht, die gerade stattgefunden hatte. Wer war dieser Mann?
Jetzt erkannte sie die Augen. Es waren genau die, die sie seit Wochen auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn fixierten. Zufällig waren ihr dieses dunkle Braun und der entschlossen Blick aufgefallen, als sie einmal von ihrer Zeitung aufsah. Tage später fanden sich ihre Blicke immer häufiger. Ab und an verzog sich sein Gesicht zu einem leichten Grinsen.
Nun saß sie wieder in Bahn. Vorsichtig scannte ihr Blick den Wagon. Die Augen waren nicht da. Ihre leichte Enttäuschung wich nach ein paar Minuten der Erleichterung. Es war ja nur ein Traum gewesen. Sie konnte sich jetzt ganz auf ihre Zeitung konzentrieren.
Allmählich fing das Wanken ihres gewohnten Lebensrhythmus an.
Beim Aussteigen vergaß sie die Zeitung. So was war ihr noch nie passiert. Kopfschüttelnd stieg sie die Treppen zum Ausgang der Station hinab. Plötzlich hörte sie hinter sich eine kräftige Stimme. Hallo! Entschuldigung! Ihre Zeitung.
Sie drehte sich um, da waren sie – diese Augen! Sie taxierte den ganzen Mann. Obwohl größer als sie, war er doch nicht so groß, wie sie sich vorgestellt hatte. Ist schon komisch, dachte sie, wenn man nur den Kopf kennt. Nach vier Sprüngen über die Treppen stand er neben ihr. Sie war verwirrt, als er ihr die Zeitung reichte. Mit aufgerissenen Augen und einem trockenen Mund stammelte sie ein Vielen Dank! heraus. Für einen kurzen Augenblick konnte sie seinen Geruch wahrnehmen. Bitte schön. Ich muss weiter. Einen schönen Tag noch! Mit schnellem Schritt verschwand der Mann an der nächsten Ecke.
Beim Einstecken der Zeitung fiel ihr Blick auf eine Telefonnummer. Er hatte diese und seinen Namen mit hastiger Schrift am rechten Zeitungsrand notiert.
BoeLa - 7. Jul, 15:19
Zu finden unter: Geschichten
Fortsetzung?