Mein Kosmos

Vor zwei Stunden habe ich mein Auto beim polnisch-russischen Autokonsortium an der Straßenecke verkauft. Die Preisverhandlungen waren zäher, als ich sie mir vorgestellt hatte. Rumjammern des Ankäufers, weil die Kilometerlaufleistung doch etwas hoch sein (224.000 km). Das Auto könnte er nur noch nach Osteuropa verkaufen. Ich lobpreiste den Wagen: Seinen sparsamen Verbrauch, die Klimaautomatik, die Scheck-Heft-Pflege (alle 15.000 km hielt die Werkstatt die Hand auf) und dass der Wagen überwiegend auf der Autobahn gefahren wurde. Sein Gesicht sah weiterhin schmerzverzerrt aus. Ja, wenn es wenigstens ein TDI und kein SDI wäre, sagte er. Als ich mit der Schulter zuckte und mir ein Dann-Halt-Nicht aus Mund rutschte, wurden wir uns einig.

Ich musste es auch schnell hinter mich bringen. Den ganzen Tag war ich angespannt. Soll ich mein Vorhaben wirklich in die Tat umsetzten oder es lieber sein lassen - das berühmte „JEIN“.

Jetzt fühle ich mich irgendwie amputiert. Seit 17 Jahren das erste Mal ohne Auto. Kaum hatte ich es verkauft, setzten schon die Entzugserscheinungen ein. Auf dem Weg zur S-Bahn fing es an zu regnen. Die Schnorrer schienen auch gleich zu ahnen: Der Kerl hat Geld. Bis zum Ostkreuz, ein Fußweg von 5 Minuten, wurde ich doch glatt dreimal angebettelt. Hast´e mal ´nen Euro für ´nen Kaffee? Am Ostkreuz angekommen, wollte mir ein anderer Penner seinen Fahrschein, der noch eine Stunde gültig war, verkaufen. Ob ich am Montagmorgen den Zug nach Füwa selber fahren muss, werden die Lokführer mir schon sagen. NERV!!!

Kurz und gut: Ich muss mir mein neues UMWELTBEWUSSTSEIN ganz schön SCHÖNREDEN! Ich werde jetzt viel Zeit zum Lesen in der Bahn haben, kann schön nach Arbeit abschnarchen und hab nicht mehr den täglichen Kampf auf der Autobahn. Außerdem spare ich noch Kohle, da kann ich dann mehr am Wochenende rauskloppen ... ;-) UND ICH BIN JETZT STOLZER BESITZER EINER MONATSKARTE ABC + LANDKREIS „LOS“.

Öffentlicher Nah- und Fernverkehr, ich komme! Es fehlt nur noch die Mitgliedschaft im Verein „PRO BAHN“. ;-)

Nach Wochenenden in Halle fühl ich mich leer und müde. In mir kleine Fragen ... Na dann, auf zum nächsten Besuch - Ende Oktober zum Klassentreffen ...

Ergänzung:
Das Verborgen meines Handys führte zu einem nächtlichen Anruf beim Kerl meiner Schwelle. Die waren eigentlich froh, gerade eingeschlafen zu sein. Erst gab es etwas Verwunderung, später machten sie sich leichte Sorgen. Sorry, für die Ruhestörung. Merke: Nie wieder Handy verborgen!

Wieso haben mich heute alle mit großen Augen angeschaut bzw. komische Kommentare abgegeben? Versteh ich nicht! Großes Grübeln... ;-)

Gerade als ich „Es ist vorbei, bye, bye Junimond“ singen wollte; denke ich an eine Person, an die ich SO nicht mehr denken sollte und bin stumm.

Ich habe hier eine kleine Statistik, die mir zeigt, welche Beiträge wie oft aufgerufen worden sind. Jetzt bin ich doch etwas verwundert. Gerade der Beitrag, welcher nur ein kleiner Testballon mit hirnloser Grütze war, schaffte es in kürzester Zeit auf Platz 4 der Charts. Ein Dank an die Kollegin und ihre Frage!

Wieso dies? Soll ich hier nur noch Trash einstellen? Wollt ihr das wirklich? Habt IHR denn gar keinen Anspruch??? ;-)

Gerade beschlossen: Ich streich hier gleich die Segel und geh nach Hause! Entspannung im Park und in der Sonne!!!

Ich auch! Irgendwie fällt mir gerade nix ein... Kopfleere... Burn-Out-Syndrom genannt!

Es muss ganz dringend Urlaub und eine Ortsveränderung her! Ich bin einer von der Sorte, der immer das will, was ich gerade nicht bekommen kann! ;-) Lebensmotto: Sehnsucht!

In this case: Joureny round the world!

Ich brauche, wie so viele, dringend neue Lügen!

08:00 Uhr. Die Sonne kitzelt mein Gesicht. Welcher Tag ist heute? Sonnabend oder Sonntag – nein, SHIT Mittwoch! Na toll! Ich hab verschlafen und trotzdem keine Lust, meinen Arsch aus dem Bett zu bewegen. Quäl mich dann aber doch in die Küche. Mal wieder nur ein „Nuttenfrühstück“. Anschließend kurzer Anruf im Büro. „Komme noch, aber erst gegen 10:00 Uhr.“ „Alles klar, mach hinne!“, tönt es am anderen Ende der Leitung. Nö, keine Lust, denke ich und gebe mich einer ausgiebigen Körperreinigung hin. Unter der Dusche wird mir bewusst, dass mein Körper gerade die Notbremse zieht.

Logische Schlussfolgerung: Das BK-Leben ist nur temporär für mich gemacht. Also gemütlich noch einen Kaffee getrunken.

Jetzt sitze ich mit brennenden Augen vor dem Rechner im Büro und schiebe lustlos Papierstapel von links nach rechts und umgekehrt. Völlig zweifelhaft, ob ich heute noch aufwache. Muss ich aber auch nicht, kann heute eh nicht denken. Mein Körper ist gerade mal so in der Lage, ein paar lebensnotwendigen Funktionen fehlerfrei durchzuführen.

Diese Anfälle kenn ich in letzter Zeit gut.

...Monotonie in der Südsee, Melancholie bei 30 Grad... Der Song von Ideal geht mir heute nicht aus dem Kopf. Ich bin absolut URLAUBSREIF!

tired and down /
Draußen ist es grau /
Mir im Magen flau /
Den verdammten Tag hack hak ich mal ab /
Und im Radio: Tocotronic „Kapitulation“


Von Mitleidsbekunden bitte ich abzusehen; bin selber SCHULD! ;-)