Freitag, 23. November 2007

The Kiss

Gestern beim Malern, ja ich durfte mal wieder helfen, hörte ich „The Kiss“. Einer der Songs bei denen mir der Atem stockt. Die Gitarren sind so cool und lassen mich immer wieder erschauern. Unwillkürlich denke ich an die Zeit zurück, in der ich zu diesem Song minimalistisch schwankend und tief in mich gekehrt auf der Tanzfläche stand ... ;-)

Zu finden unter: Tonart

Der Brief

Der Brief, welcher ihn per Hauspost erreichte, liegt noch ungeöffnet vor ihm. Unschlüssig, ob er ihn sofort öffnen soll, hält Herr S. ihn in der Hand. Er war an ihn persönlich gerichtet und kam vom Büro für ungeklärte Personalangelegenheiten. Gestern erreichte ihn bereits eine E-Mail, die darüber informierte, dass er in den nächsten Tagen wichtige Post erhalten werde. Er nimmt noch einen Schluck Kaffee und reißt den Umschlag auf.

Sehr geehrter Herr S.,

eingehende und umfangreiche Recherchen durch das Büro für ungeklärte Personalangelegenheiten ergaben, dass erhebliche Zweifel an Ihrer Existenz und Ihrer Tätigkeit für dieses Unternehmen bestehen.
Bitte weisen innerhalb der nächsten 14 Tage nach Erhalt des Schreibens nach, dass Sie ein Mitarbeiter dieses Unternehmen sind.

Mit freundlichen Grüßen
Büro für ungeklärte Personalangelegenheiten

Herr S. hält den Brief ungläubig in der Hand. Eine Unterschrift oder ein sonstiger Hinweis auf den Verfasser des Briefes findet er nicht. Hierbei kann es sich nur um ein Missverständnis handeln, denkt er.

Er verlässt sein Büro, welches sich im Keller befindet. Zum ersten Mal begibt er sich auf dem Weg zu seinem Unterabteilungsleiter. Sie sind sich bis jetzt ein einigstes Mal begegnet, damals als er in die Unterabteilung versetzt worden war. Jetzt sucht er sein Büro. Es müsste im vierten Seitenflügel des dritten Stockes zu finden sein. Er fragt in mehreren Büros nach, aber niemand kann ihm weiterhelfen. Am Ende des Hauptflures entdeckt er ein Zimmer mit der Aufschrift Rezeption. Eine freundliche ältere Dame hebt bei seinem Eintritt den Kopf. „Guten Tag, ich bin Herr S. und auf der Suche nach dem Büro des Herrn K. - Leiter der Unterabteilung für die Auslegung der Erlasse des Amtes für Marktregulierung. Können Sie mir sagen, wo ich es finde?“ Die Dame setzt einen betrübten Blick auf. Sie könne ihm leider nicht weiterhelfen. Wenn sie sich richtig erinnert, ist Herr K. vor einem Jahr in ein anderes Büro umgezogen. Wohin kann sie ihm nicht sagen.

Nach der Rückkehr in sein Büro, greift Herr S. zum Telefon und wählt die Telefonnummer, die auf dem Brief aufgedruckt ist. Er will schnell das Missverständnis aufklären. Er hört eine automatische Ansage vom Band, die erklärt, dass das Büro für ungeklärte Personalahngelegenheit derzeit nicht besetzt ist. Sprechzeiten sind erst nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. Dafür ist das Formular A11 auszufüllen und vom direkten Vorgesetzen zu unterschreiben. In dringenden Fällen ist eine Kontaktaufnahme per E-Mail möglich.

Herr S. schreibt eine E-Mail an die angegebene Adresse. Ganz höfflich weißt er daraufhin, dass ein Missverständnis, seine Existenz betreffend, vorliegt, da er ja bereits seit Jahren für das Unternehmen tätig ist, und nun mit größter Verwunderung feststellen muss, dass die vorgesetzten Stellen an seiner Existenz sowie Tätigkeit zweifeln. Als Nachweis hierfür führt er einige der letzten von ihm verfassten Hausmitteilungen an. Abschließend versichert Herr S., dass er alles in seiner Macht stehende unternehmen wird, das Missverständnis aufzuklären und bittet um ein persönliches Gespräch.

Einen Tag später erhält er eine Antwort.

Sehr geehrter Herr S.,

wir versichern Ihnen, dass wir mehr als nur intensive Recherchen zu Ihrer Person durchgeführt haben.
Die als Beweis für Ihre Existenz und Tätigkeit für diese Unternehmen angeführten Hausmitteilungen sind uns bekannt. Allerdings haben diese für uns keine Beweiskraft, da sie von anderen Personen unter Verwendung Ihres Namens verfasst worden sein können.
Dem Unterabteilungsleiter der Unterabteilung für die Auslegung der Erlasse des Amtes für Marktregulierung sind sie nicht bekannt. Wir befragten weitere Mitarbeiter des Unternehmens. Niemand kennt Sie. In der Personalabteilung befindet sich lediglich eine Akte, aus wir entnommen haben, dass sie seit 15 Jahren für diese Unternehmen tätig sein sollen.
Wir fordern Sie nochmals eindringlich auf, umgehend Ihre körperliche Exstenz sowie Ihre Tätigkeiten für dieses Unternehmen, innerhalb der von uns benannten Frist, nachzuweisen.
Alternativ räumen wir Ihnen die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch ein. Hierfür ist lediglich das Antragsformular A11 auszufüllen. Für seine Rechtsgültigkeit bedarf dieses Formular der Unterschrift Ihres direkten Vorgesetzten.
Kommen Sie der Aufforderung nicht nach, veranlassen wir die Einstellung Ihrer Gehaltszahlungen. Weiterhin bitten wir Sie, Ihr Büro sofort zu räumen.

Mit freundlichen Grüßen
Büro für ungeklärte Personalangelegenheiten

Das linke Auge von Herrn S. beginnt zu zucken. Er hat eine schlaflose Nach hinter sich. Vollkommen übermüdet und mit tiefen Augenringen hat er heute Morgen, wie immer bevor die restlichen Angestellten das Gebäude betreten, sich an seinen Schreibtisch gesetzt. Zwischen seinen vielen Papierstapeln fischt er das verstaubte unternehmensinterne Telefonbuch hervor. Er sucht nach seiner Unterabteilung und nach der Nummer von Herrn K. Jetzt benötigt er dringend einen Termin bei Ihm, damit nicht weiter an seiner Existenz gezweifelt wird.

Herrn K. kann er nicht direkt sprechen. Eine schrille Frauenstimme ist am Telefon und fragt in welcher Angelegenheit er den Herrn K. zu sprechen wünsche. Herr S. erklärt den Sachverhalt. „Ja, ich werde sehen, was ich für Sie erreichen kann. Einen Augenblick bitte.“, antwortet die Frauenstimme. „Herr K. kann Sie leider nicht empfangen. Er empfängt grundsätzlich nur Mitarbeiter, die er persönlich kennt. Falls er sich an Sie erinnern sollte, kommt er auf Sie zurück. So lange bittet er um Ihr Verständnis. Er ist augenblicklich beruflich sehr überfordert und unter ständigem Termindruck, so dass es Ihm auch nicht möglich ist, das Formular A11 zu unterzeichnen, weil er sich nicht sicher ist, dass Sie Mitarbeiter seiner Unterabteilung sind. Eine schönen Tag noch und auf Wiederhören.“ Ein kurzes Knacken in der Leitung und dann hört Herr S. nur noch den Dauerton des Freizeichens.
Zu finden unter: Geschichten

Zu spät

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