Dienstag, 27. November 2007

Handwerkergeschichten

Für diese ist normalerweise Dr. Icke zuständig, aber heute habe ich EINE von der ganz grusligen Sorte.

Der Typ, welcher meine Gasetagenheizung heute richtig reparieren sollte, ist eine Marke für sich. Immer, wenn er meine Wohnung betritt, erzählt er mir, dass ich für eine neue Heizung sparen soll. Lange würde meine nicht mehr machen. Ist aber eher so ein Ritual; bis heute habe ich es jedenfalls so gesehen.

In der Regel arbeitet er unter meiner Aufsicht, wobei er ständig jammert, wie bescheuert doch die Heizung angebracht wurde und dass alles nicht so einfach ist. Wie gesagt, am besten eine Neue einbauen.

Wenn es gar nicht anderes geht, kann ich ihm auch meinen Wohnungsschlüssel überlassen. Er führt dann die notwendigen Arbeiten durch. Den Schlüssel wirft er anschießend durch den Briefschlitz in den Flur. So weit, so gut.

Als ich gerade in meine Wohnung kam, freute ich mich, dass ich jetzt wieder eine heizende Heizung haben würde. Schlüssel lag im Flur und auf dem Küchentisch dieser Zettel von ihm:

Handwerkerzettel

Nach dem Lesen schaute ich sofort nach. Die Heizung hatte sich wieder abgeschaltet. Toll! Mehre Versuche von mir, sie anzuschalten, schlugen fehl. Also rief ich ihn an. Er erklärte mir lang und breit, was er alles getan hat. Meine Frage, warum er mich nicht angerufen hat, konnte er nicht beantworten. Dabei hatte ich doch extra noch meine Telefonnummer auf dem Küchentisch hinterlassen. Super!

Das Teil, welches kaputt ist, soll ungefähr 200 Euro kosten. Höchstwahrscheinlich ist es auch gleich vorrätig. Wenn ich ganz großes Glück habe, hat er sogar am Donnerstagnachmittag noch einen Termin frei. Kann er mir aber erst morgen sagen, wenn er sich mit der Bürodame abgestimmt hat. Blöderweise hat er den Schlüssel nicht mehr. Richtig super! Dann darf ich am Donnerstag entweder ganz frei machen oder nur einen halben Tag arbeiten. Je nach dem, was Chef morgen sagt.

Jetzt sitze ich wieder in einer arschkalten Wohnung und werde die nächsten Tage Körperpflege wie unsere Großeltern betreiben: Wasser warm machen, in eine große Schüssel abfüllen, den Waschlappen rausholen und los geht’s. Toll!!!

Mach mir jetzt noch einen Kaffee. Schnapp mir meinen dicken Schlafsack, lege mich aufs Sofa und übe positives Denken ... ;-) Chaka!!! Irgendwie werde ich die Vermutung nicht los, dass er mir unbedingt eine neue Gasetagenheizung verkaufen will ...
Zu finden unter: Der Stinkefinger

Zu spät

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