Visionen im INet
In der aktuellen Neon-Ausgabe findet sich ein interessanter Artikel, wie wir uns in den „social networks“ a la Facebook, Twitter, StudiVZ usw. uns selber eine neue Identität basteln, weil wir nach Aufmerksamkeit lechzen. „Ähnlich einem Marketingstrategen entwickeln wir ein Image für uns selbst.“ „... Alles, was wir online tun, folgt nur dem Ziel, dafür bezahlt zu werden, in der härtesten Währung unserer Zeit: Aufmerksamkeit.“
Das blöde daran ist, dass wir mit einer Flut von Informationen zu gekippt werden. Da wir alle mit der Verarbeitung der Informationsflut überfordert sind, konzentrieren wir uns nicht auf die komplexe Persönlichkeit, welche jeder Mensch nun mal ist, sondern belohnen die mit Aufmerksamkeit, welche es uns einfach machen. Menschen, die im Netz versuchen ihre Komplexität darzustellen werden als komische Zeitgenossen abgestempelt. Dabei ist doch gerade die individuelle Komplexität jeder Persönlichkeit das spannendste!
Als ich diesen Artikel in der U-Bahn las, fragte ich mich, ob ich mit meinem Blog hier nichts anderes veranstalte? Wie real sind meine Beiträge, gerade dann, wenn ich hinter Geschichten Begebenheiten erzähle. Oder meine Blog-Roll; eine gute Bekannte aus H. dachte einmal, dass ich all die Menschen auch im wahren Leben kenne, deren Blogs ich ab und an lese. Nur kenne ich einen Gutteil der Blogger überhaupt nicht. Nun ja, immerhin versuche ich hier keine eindimensionale Persönlichkeit zu sein. Und manchmal macht das Spiel mit der virtuellen Realität auch unheimlich viel Spaß. Trotzdem kann sie die reale Welt außerhalb des Netzes für mich nicht ersetzen. Im wahren Leben gelingt es uns oft nicht, das gebastelte Image aufrecht zu erhalten, zumindest dann nicht, wenn wir die Person besser kennen.
Super, dass der erwähnte Artikel auf das Grundproblem des gebastelten Images hinweißt.
Je mehr wir, auf Zuspruch heischend, verschiedene Images im Netz ausprobieren, könnte es sein, dass wir uns darüber selber verlieren und unsere Persönlichkeit der Erwartungshaltung der anderen anpassen. Dies ist natürlich kein reines Problem der virtuellen Welt. Diese Anpassung kann auch in der realen Welt erfolgen, wenn wir versuchen, jede Erwartungshaltung zu erfüllen. Nur im Netz ist es einfacher verschiedene Images auszuprobieren, weil die Rückmeldung in der Regel sofort erfolgt. Blöd nur, wenn damit die eigene Persönlichkeit auch in der Realität verändert wird.
Ich für mein Teil habe beschlossen auch im Netz – wie im echten Leben – eine komplexe Persönlichkeit zu bleiben und zu bloggen, wonach mir gerade ist. Mir doch egal, was die anderen dazu sagen und darüber denken. Und ein wenig Geheimnis sollte man doch bewahren, sonst ist man einfach nur noch langweilig. Ich will keine Identität 2.o.
Das blöde daran ist, dass wir mit einer Flut von Informationen zu gekippt werden. Da wir alle mit der Verarbeitung der Informationsflut überfordert sind, konzentrieren wir uns nicht auf die komplexe Persönlichkeit, welche jeder Mensch nun mal ist, sondern belohnen die mit Aufmerksamkeit, welche es uns einfach machen. Menschen, die im Netz versuchen ihre Komplexität darzustellen werden als komische Zeitgenossen abgestempelt. Dabei ist doch gerade die individuelle Komplexität jeder Persönlichkeit das spannendste!
Als ich diesen Artikel in der U-Bahn las, fragte ich mich, ob ich mit meinem Blog hier nichts anderes veranstalte? Wie real sind meine Beiträge, gerade dann, wenn ich hinter Geschichten Begebenheiten erzähle. Oder meine Blog-Roll; eine gute Bekannte aus H. dachte einmal, dass ich all die Menschen auch im wahren Leben kenne, deren Blogs ich ab und an lese. Nur kenne ich einen Gutteil der Blogger überhaupt nicht. Nun ja, immerhin versuche ich hier keine eindimensionale Persönlichkeit zu sein. Und manchmal macht das Spiel mit der virtuellen Realität auch unheimlich viel Spaß. Trotzdem kann sie die reale Welt außerhalb des Netzes für mich nicht ersetzen. Im wahren Leben gelingt es uns oft nicht, das gebastelte Image aufrecht zu erhalten, zumindest dann nicht, wenn wir die Person besser kennen.
Super, dass der erwähnte Artikel auf das Grundproblem des gebastelten Images hinweißt.
Je mehr wir, auf Zuspruch heischend, verschiedene Images im Netz ausprobieren, könnte es sein, dass wir uns darüber selber verlieren und unsere Persönlichkeit der Erwartungshaltung der anderen anpassen. Dies ist natürlich kein reines Problem der virtuellen Welt. Diese Anpassung kann auch in der realen Welt erfolgen, wenn wir versuchen, jede Erwartungshaltung zu erfüllen. Nur im Netz ist es einfacher verschiedene Images auszuprobieren, weil die Rückmeldung in der Regel sofort erfolgt. Blöd nur, wenn damit die eigene Persönlichkeit auch in der Realität verändert wird.
Ich für mein Teil habe beschlossen auch im Netz – wie im echten Leben – eine komplexe Persönlichkeit zu bleiben und zu bloggen, wonach mir gerade ist. Mir doch egal, was die anderen dazu sagen und darüber denken. Und ein wenig Geheimnis sollte man doch bewahren, sonst ist man einfach nur noch langweilig. Ich will keine Identität 2.o.
BoeLa - 17. Mär, 16:28
Zu finden unter: Boela und seine Sicht der Dinge