Alltag

Samstag, 13. Februar 2010

Als die bunten Murmeln im Kopf verschwanden

Im vorigen Jahr sah ich sie zum ersten Mal. Eine große, graue Gestalt, die anfing um mich herumzukreisen. Oft kam sie aus dem Nichts, stand da und lächelte mich an. Manchmal traf ich sie in der Öffentlichkeit. Beim nächsten Mal lud sie sich einfach zu mir auf einen Kaffee ein. Ich wusste nicht genau was sie von mir wollte. Im Allgemeinen war sie eine äußerst schweigsame Person. Nur ab und an verließen kaum wahrnehmbare Worte ihren Mund. Ich kann mich nicht erinnern, was sie so sagte – außer: „Pass auf, bald wird deine Welt friedlich grau sein.“ Bei jedem Abschied legte sie mir ihre kalte Hand auf den Kopf.

Erst fiel mir nichts auf. Doch so langsam dämmerte es mir – die bunten Murmeln im Kopf wurden immer weniger. Verzweifelt versuchte ich mich vor der Gestalt zu verstecken. Ich ging ihr aus dem Weg zu gut es ging. Nur hatte ich keine Chance. Sie war stärker.

Vorigen Freitag sah ich sie zum letzten Mal. Sie flüstere: „Es ist so weit, das Werk ist vollbracht. Ich nehme mir jetzt die letzte bunte Murmel.“ An meiner Schläfe spürte ich eine eisige Berührung. Kaum war sie weg, kollabierte ich im Büro.
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Mittwoch, 13. Januar 2010

Kopflastig

Der Kopf schlägt mit voller Wucht gegen die Wand. „NICHT DENKEN!“ steht dort.
Eine Stimme aus dem Off flüstert, „Du bist viel zu kopflastig.“
Der Kopf schreit zurück, „Ich brauche eine Entscheidung.“
Eine Münze wirbelt durch die Luft – Zahl!
Die Stimme aus dem Off stellt fest, „So, hier ist sie. Nun leb damit und sei glücklich!“
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Samstag, 9. Januar 2010

Die Sache mit den guten Vorsätzen – oder eine neue Möglichkeit Geld zu verdienen

Nicht das jemand denkt, ich will und werde nun hier versprechen, meinem Blog im Jahr 2010 mehr Aufmerksamkeit und Liebe als im Jahr 2009 angedeihen lassen, aber vielleicht gelingt es mir in diesem Jahr, die bunten Kugeln im Kopf wieder zu finden, so dass sich dann doch der eine oder andere Beitrag hier verirrt.

Da stand ich am Mittwochabend in der Kälte auf dem Bahnsteig des Bahnhofes von T., wartete auf den Zug und zog eine Zigarette durch. T. ist zwar eine Stadt aber keine wirklich, also stehe ich da auch meistens mutterseelenallein auf dem Bahnsteig. Nur dieses Mal nicht. Also paffe ich so vor mich hin, knalle mir Entspannungsmusik aus dem iPod auf die Ohren, als ich angesprochen werde. „Entschuldigung kann ich Ihnen eine Zigarette abkaufen?“ Nicht lange überlegt und in meiner unendlichen Großzügigkeit die Zigarette sogar verschenkt. Wir haben dann noch etwas über das Leben und Arbeiten in T. gequatscht. Es stellte sich heraus, dass er sich vorgenommen hatte, dieses Jahr mit dem Rauchen aufzuhören. Nur muss er noch etwas seine Willenskraft trainieren.

Heute stand in an der S-Bahn-Station P., paffte wieder so vor mich hin, als ich von einer Frau angesprochen wurde. „Eigentlich rauche ich nicht mehr, aber Sie würden mir einen großen Gefallen tun, wenn Sie mir eine Zigarette verkaufen würden – die brauch ich jetzt dringend.“ Warum, weswegen Sie jetzt unbedingt eine Zigarette brauchte, wollte ich nicht wissen. Aber dieses Mal nahm ich das Geld – 50 Cent.

So saß ich in der S-Bahn und überlegt mir, ob ich nicht das Verkaufen von Zigaretten als neue Einnahme Möglichkeit betrachten sollte. Vorsichtshalber kaufte ich mir vorhin gleich eine Schachtel mehr über meinen Wochenendebedarf. Mal schauen, ob ich die Ware an weitere willensschwache Mitmenschen loswerde. Bei einer Big-Box und einem Preis von 50 Cent pro Zigarette mache ich einen Gewinn von 6,57 Euro pro Schachtel.... ;-)
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Dienstag, 4. November 2008

Wochenenderkenntnisse

1. Wenn bei der Bahn mal schief geht, dann geht es richtig schief oder gar nichts.

2. Sechs Kids auf einen Haufen können anstrengend schön sein.

3. Vogtländische Küche ist lecker und ein Fest für die Fettzellen.

4. Wenn der Barkeeper im Hotel nach über einem Jahr mich wiedererkennt, sollte ich dringend über mein Trinkverhalten nachdenken.
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Dienstag, 28. Oktober 2008

Zeitenwandel, die 3.

Von der Nacht ausgekotzt.

In die morgendliche Kälte gerotzt,
finde ich mich auf der Straße wieder.

Langsame, mechanische Schritte,
ein schmerzender, fast gelähmter Körper.

Ich bin voller niederdrückender Müdigkeit,
und schleppe mich in und durch den Tag.
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Dienstag, 21. Oktober 2008

Wie ich einen dicken Hals bekam

Also manchmal geht wirklich alles schief. So wie voriges Wochenende. Eigentlich wollte ich am Sonntag in Dresden mit anderen „Bekloppten“ eine kleine 21-Kilometer-Runde drehen. So als Ausklang der, für mich verkorksten, Laufsaison. Für drei Läufe hatte ich mich in diesem Jahr angemeldet. Mein Körper meinte aber, dass es für mich sinnvoller wäre, nur eine, den Fünf-See-Lauf in Schwerin, zu laufen. Im Frühjahr plagte mich eine Erkältung und jetzt waren meine Füße immer noch vom Indienurlaub gekennzeichnet.

zerschundene-Fuesse

Damit konnte ich mich ja noch abfinden. An diesem Wochenende kam es aber noch schlimmer. Bereits im Laufe der Woche hatte ich ein leichtes Kratzen im Hals. Über welches ich mir aber nicht wirklich Gedanken machte, weil ich seit einer Woche aus dem sommerlich warmen Indien im herbstlich kalten Deutschland zurück war. Ein bisschen Schnupfen gehört wohl dazu, dachte ich.

Doch dann kam der Sonnabend. Am frühen Nachmittag machte sich ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis breit. Schlucken war nur noch unter Schmerzen möglich. Also sagte ich schweren Herzen meine Verabredung für den Abend ab. Noch war ich der Meinung, etwas Bettruhe am Wochenende würde reichen und ich wäre dann am Montag wieder einsatzfähig. Aber dann bekam ich einen dicken Hals. Die Schmerzen wurden unerträglich. Beim Blick in den Spiegel, durchfuhr mich ein tiefer Schreck – mein Hals war auf dem Umfang meines Kopfes angeschwollen. Sprechen war auch nicht mehr möglich. Ich bekam zwar noch Luft aber sobald ich schluckte, schnitt ein Messer mir in die Kehle. Leichte Panikanfälle. Hatte ich mir aus Indien doch noch ein Mitbringsel mitgebracht, welches ich nicht haben wollte? Ich schwankte zwischen dem Besuch in der Rettungsstelle oder dem kassenärztlichen Notdienst. Entschied mich dann für den Notarzt. Tja, was sagte Frau Doktor? „Sie haben sich eine dicke Angina eingefangen. Und ihre Lymphknoten sind auch mächtig angeschwollen. Bitte vermeiden sie derzeit irgendwelche Kontakte, weil sie gerade hochgradig ansteckend, stellen sich morgen beim Hausarzt vor und ansonsten gehören sie vorläufig ins Bett!“ Sie ließ noch ein paar Schmerztabletten und Penicillin zurück.

Super, jetzt krächze ich mich durch den Alltag. Habe momentan nur telefonischen Kontakt mit der Außenwelt. Zum Glück meinte mein Hausarzt, dass ich ab morgen nicht mehr ansteckend bin und gegen eine Runde um den Block wäre nichts einzuwenden. Wird ja auch Zeit. Ich hasse es im Bett abzugammeln.
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Freitag, 19. September 2008

Reisepläne

Es ist schon komisch, früher machte ich keine Reisepläne. Ich packte den Rucksack, kaufte das Flugticket und los. Im Flieger wurde dann der Reiseführer in die Hand genommen und überlegt, wohin es zuerst gehen sollte. Morgen fliege ich für drei Wochen nach Indien, dass erste Hotel in Bombay und der Anschlussflug nach Diu sind schon gebucht, die Reiseroute steht grob im Kopf auch bereits fest, und plötzlich die Gedanken, dass die Reise eine einzige Ansammlung von Katastrophen werden könnte. Wie gesagt, es könnte je sein. Ein Hoch auf den Konjunktiv und zurück zur jugendlichen Unbeschwertheit. ;-)
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Mittwoch, 4. Juni 2008

Urlaubsmodus

Ab 30 Grad im Schatten schaltet mein Körper automatisch auf Urlaubsmodus um. Da kann ich nichts dagegen machen...
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Freitag, 9. Mai 2008

Kindergarten?

Nicht das die geneigte Leserschaft denkt, der Herr Böla lebt nicht mehr, weil er die letzte Zeit seinen Blog mehr als sträflich vernachlässigt hat. Andere vermuten das Leben des Herrn Böla wäre in der letzten Zeit ereignislos geworden. Nun, dem ist nicht so. Allerdings stellte Herr Böla in den letzten Tagen doch erhebliche Verschleißerscheinungen bei sich fest. So schlief er in den letzten Tagen vor dem Fernseher ein, oder war nicht mal mehr in der Lage während der Rückfahrt von der Arbeit in seinem Buch zu schmökern. Kurz und gut, das momentane Leben des Herrn Böla kann, frei nach Blumfeld, so beschrieben werden: Aufstehen, Anziehen, lange Arbeiten, nach Hause kommen, vor den Fernseher einschlafen. Peinlich, aber wahr.

Selbstverständlich ist dies kein befriedigender Zustand. Zumal der Arbeitsalltag, mit seiner Mischung aus operativem Geschäft, Projektarbeit und den vielen Sonderaufgaben, die Belastbarkeit des Herrn Böla mächtig strapaziert. Zu allem Übel ist er gerade dabei, langsam schlechte Laune zu bekommen und keine Geduld mehr zu haben.

Anderen scheint es noch viel schlimmer zu gehen. Vorhin verärgerte Herr Böla eine Kollegin mit der simplen Frage, wieso sie sich erst jetzt mit der Thematik beschäftigt und warum Sie nicht erstmal den beschrieben Workflow durchliest, dermaßen, dass sie einen bühnenreifen Auftritt im Büro hinlegte – einen ca. zweiminütiger Beschimpfungskanon gefolgt von einem Türenknallen. Was war das denn, fragte sich der Herr Böla und schaute seine „Gegenüberin“ an. Diese hatte auch keine Antwort für ihn.

Ist ja wie früher im Kindergarten, wenn der Herr Böla nicht nach den Spielregeln der anderen spielen wollte, diese daraufhin beleidigt waren und für die nächste Zeit nicht mehr mit ihm redeten.
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Montag, 21. April 2008

Das Mädchen von gegenüber

Neulich morgens in der S-Bahn traf mein Blick auf ein Mädchen, mit braunen, gewellten Haaren, die ihr ständig in das Gesicht fielen, und auf dem der Schleier einer erfolgreichen Nacht lag. Sie zog ihr Handy aus der Tasche, lass eine SMS und beantwortete diese mit einem breiten Grinsen. Kaum war das Handy verstaut, musste es bereits wieder rausgekramt werden, weil eine neue SMS eingetroffen war. Dieses Spiel wiederholte sich in einer Endlosschleife. Ich hatte den Eindruck, mit jeder SMS wird ihr Lächeln länger und intensiver. Wir stiegen an der gleichen Station aus. Während ich ihr noch kurz nachschaute, freute ich mich über den Frühling und für sie.
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Zu spät

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