Mein Kosmos

"Zabriskie Point" 22:25 Uhr bei 3Sat. Ganz großes KINO! ;-)

Das Flugticket steckt in seiner Tasche. Er muss weg aus dieser Stadt. Er muss weg von dieser Frau. Er muss weg von diesem Job. Für einen Sommer soll eine Mittelmeerinsel sein Zufluchtsort werden.

Vor Jahren ist er aus einer Harzrand-Kleinstadt mit der Frau hierher gezogen. Sie wollten weg aus dem engstirnigen Mief – ANDERSSEIN war ihr Lebensmotto. Sie besetzten, wie so VIELE damals, eine Wohnung im 3. Hinterhof einer Mietskaserne. Sie wollten heiraten, scheiterten an der Standesbeamtin, weil er seine Geburtsurkunde und andere Papiere in einer Sommerlaune im Hinterhof verbrannt hatte. Seine Trägheit hinderte ihn, sich neue Papiere zu besorgen. Zu seinem Job kam er im Suff. Nach einigen Bieren und mehren Wodkas hatte der Kneiper „Der Ratte“ ihm einen Job als Koch angeboten. Die nächsten Jahre kochte er in „Der Ratte“. Die Frau wusste nicht so richtig was sie machen wollte. Einige Kurzzeitjobs unterbrachen ihr wochenlanges Abgammeln im Bett. Sie hatte Affären, die er erduldete, weil sie ihm unaufhörlich versicherte, wie sehr sie ihn brauchte. Die Geschichten mit den anderen Kerlen wären immer ohne Bedeutung für sie gewesen. Nach zwei Jahren hielt er es nicht mehr aus und beendete die Beziehung.

Er zog in eine andere Gegend und wurde ihr RETTUNGSANKER zwischen den anderen Kerlen mit denen sie zusammen war. Jedes Mal, wenn sie dann wieder für Wochen aus seinem Leben verschwand, starb er ein Stück mehr. Jetzt hatte er die Schnauze voll. ER WOLLTE NICHT MEHR STERBEN - SONDERN LEBEN! „Ich werde für einige Wochen verschwinden und weiß noch nicht, wann ich wieder komme.“, eröffnete er ihr bei ihrem letzten Treffen. „Das ist doch Scheiße, bleib hier!“, bettelte sie. Sein Plan stand und er war standhaft.

Auf dem Weg zum Flughafen checkt er noch mal das Bargeld. Es müsste reichen für die nächsten Wochen. Er freute sich auf die Partys, die Frauen, die Nächte am Strand, das Nichtstun und Sonne satt.

Fortsetzung folgt!

Wenn ich Mails nicht bis zum Ende lese, laufe ich Gefahr Partys zu verpassen. Aber warum werden Einladungen zu Partys im Postskriptum ausgesprochen? Nachsätze müssen ja nicht unbedingt wichtig sein. ;-)

Jeder Arbeitstag beginnt und endet für mich mit einer einstündigen Autofahrt nach Füwa (fast Polen). Gezwungenermaßen muss ich dadurch viel Radio hören. Seit Wochen werde ich von einer bescheuerten Werbekampagne von Carglass gequält. Blah, Blah, Blah, ist mir doch egal, was bei einer gerissenen Frontscheibe alles passieren kann. Und müssen wirklich solche Schnarchnasen, wie die Werkstattmeister von Carglass Werbespots sprechen? Heute hat es mich gleich zweimal erwischt. Gähn, langweilig, stupide und uncoole Werbung.

Meine Top 4 (mehr sind mir nicht eingefallen) der langweiligsten Radio-Werbe-Spots:

1. Carglass
2. Seitenbacher Müsli
3. LPG (lecker, preiswert und gesund – Biomarkt in Berlin)
4. mein Arbeitgeber

Bauch, Bauch, Bauch gleich Bauchentscheidungen!

Meine kleine Nichte Nina wird in der nächsten Woche fünf. Seit einiger Zeit befindet sie sich in einer Phase, in der sie eine ganz eigene Sicht auf die Welt entwickelt, viele Fragen stellt oder kindlich naive Feststellungen ausspricht.

Neulich sagte sie zu meiner Schwelle, dass für ihren Opa auf jeden Fall ein schöner Grabstein besorgt werden muss, damit sie den Opa wieder findet, wenn er auf Friedhof liegt. Nicht das mein Dad derzeit die Absicht hat, das Zeitliche zu segnen, es ging ihr einfach so durch den Kopf, weil sie ab und an am Friedhof vorbeikommt und sie von einem sehr schönen Grabstein total fasziniert ist.

Heute war ich dran:
„Sag mal, Boela, warum hast du denn keine Frau? Willst du keine Frau haben? Oder lieber einen Mann?“ Ähm, bei mir ein kurzes Staunen aufgrund der unvermuteten Frage. „Also weißt du, bei mir und den Frauen... „ „Boela hat noch nicht die Richtige gefunden“. Über diesen Einwurf meiner Schwelle war ich sehr dankbar. Nur für Nina war das Thema noch nicht durch. „Dann musst du einfach auf der Straße alle Frauen ansprechen!“ Ja, sie weiß wie das Leben läuft. Was folgte, war schallendes Gelächter. Nach einigen Minuten hörte sie wieder auf zu spielen und sagte zu mir: „Stimmst Boela, Frauen mit kleinen Kindern sind schwierig und anstrengend?“ Was soll man dazu noch sagen? So viel Lebensweisheit bei einer fast Fünfjähren... ;-)

Und zwar heute Nacht auf was Süßes. Da keine Schokolade im Haus, musste das Nutella-Glas (750 gr.) herhalten. Jetzt ist es halbleer oder eher noch halbvoll? Weil heute für einen Tag die Rückkehr des Sommers gefeiert wird, ist es halb voll! ;-)

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, hier 14 Tage keinen Beitrag zu schreiben. Aber irgendwie will es mir nicht gelingen. Ich ärgere mich gerade unheimlich über mich. Vor einigen Jahren ist es dieser coolen Stadt gelungen, die Popkomm aus der schwulen Stadt Köln, in die Stadt mit dem schwulen Bürgermeister zu locken. Dieses Jahr flog die Popkomm komplett an mir vorbei. Was ja nicht weiter tragisch wäre, wenn ich dadurch nicht den Auftritt von Billy Bragg im Kesselhaus verpasst hätte. Nachdem Spreeblick darüber berichtete, biss ich mir mächtig in den Arsch. Scheiße!

Um nicht wieder was zu verpassen, schaue ich im Netz nach, welche Konzerte demnächst so in Berlin anstehen: Moneybrother, Editors, Kaiser Chiefs, Gentleman und Jan Delay. Und was sagt mein Bankkonto: NO!!! Das ist nicht fair! ;-)

Befinde ich mich gerade in einer Phase, in der das Leben aus einer Aneinanderreihung von komischen, bescheuerten, dämlichen, chaotischen und beschissenen Zufällen besteht. Habe ich nichts mehr selbst in der Hand? Gibt es wirklich ein Gesetz, wonach scheinbar alles schief geht, was schief gehen kann? Oder ist das nur eine Frage der Wahrnehmung? Ihr könnt Euch jetzt in den Kommentaren auslassen. Beiträge schreibe ich erst wieder in 2 Wochen.

Moneybrother "Just Another Summer"