Sylvesternächtliche Radfahrten durch Berlin stellen eine ungeahnte Herausforderung an den Radfahrer dar. Unter Beschuss ein filmreifes Umrunden von Flaschen, Glasscherben und ganz viel Munitionsüberreste hingelegt. Der Gleichgewichtssinn funktionierte noch, war zum Glück dieses Jahr nur ein großes Fressen und kein Saufen. Nächstes Jahr werde ich wohl ein Taxi nehmen ...
Kalender bzw. Zeitrechnungen, die nichts taugen, gehören abgeschafft. So oder so ähnlich musste im Jahre 1582 Papst Gregor XIII gedacht haben und bescherte uns im Jahre 1582 einen neuen Kalender mit einer neuen, durchschnittlich kürzen Länge des Jahres. Der ganze Aufwand nur, um Ostern auch wirklich zu Ostern zu feiern. Aber was interessiert mich das als gläubiger Ungläubiger eigentlich? Mit dieser Reform wurde parallel der Beginn eines Jahres neu festgelegt. Der 1. Januar steht von nun an für den Beginn das Jahres.
Kurz vor dem 1. Januar beginne ich regelmäßig über die letzten 365,2425 Tage nachzudenken. Komischerweise befällt mich dabei meist so eine leichte melancholische Stimmung - Das-Glas-Ist-Halb-Leer-Betrachtungen. Das vor mir liegende Blatt relativiert diese Einschätzung.
2007 war ein ganz normales Jahr mit positiven Überraschungen, hoffnungslosen Enttäuschungen, Begegnungen, erfüllten und nicht erfüllten Zielen und einem enormen Zuwachs von Lebensschlauheit, die mich aber nicht daran hindern soll, einige Fehler immer wieder zu begehen. Ansonsten hasse ich immer noch „realistische“ Menschen. Also werde ich mit einen Anflug vom Glauben an das Unmögliche durch das Jahr 2008 fliegen, um in einem Jahr so einen ähnlichen Text zu schreiben? Mit der Sicherheit dieser Ungewissheit, verzichte auf Ziele für das Jahr 2008. Oder sollte ich doch mit dem Rauchen aufhören? ;-)
Während des vorweihnachtlichem Einkaufstrubels konnte ich an dieser CD nicht vorbeigehen. Unheimlich preiswert schrie sie: Nimm mich mit! Und dann fand ich auf ihr diese grandiose Coverversion ...
... in Kafka am Strand laufe ich abwesend durch die reale Welt. In Watte gepackt, finde ich mich auf falschen S-Bahn-Stationen wieder. Nur nicht das Buch aus der Hand legen ... Heute rufen aber die Verpflichtungen des normalen Lebens: Rechnungen bezahlen, einkaufen, telefonieren, Silvester organisieren usw.
Das Kreuz mit Ahnen ist, dass sie uns kleine Geschenke hinterlassen können. Sie verstecken sie gut und sicher in den Tiefen der Aminosäuren unserer DNA, bis eines Tages das Gen gefunden und ausgepackt wird.
Nicht bewusst schickte ich die emsigen Helfer auf die Suche, ob es INTERESSANTES in den Spiralen meiner DNA zu entdecken gäbe. Trotzdem konnte ich in den letzten Wochen leichte Veränderungen an meinem Körper beobachten, welche mich nicht beunruhigten, sondern nur nervten.
Gestern stellte die freundliche Ärztin, leicht belustigt fest: „In ihrem Alter ist so was eher selten. Normalerweise bekommt man ... bereits in der Pubertät. Machen sie sich keine Sorgen, dass bekommen wir schon in den Griff, und da es sie erst jetzt erwischt hat, wird es sich auch nicht weiter ausbreiten.“ Mit dieser Bemerkung wollte sie mich wahrscheinlich beruhigen, da sie meine entgleitenden Gesichtszüge sah.
Wieso sie „wir“ sagte, weiß ich nicht, weil eigentlich muss „ich“ oder mein Körper dies in den Griff bekommen. Hoffentlich helfen die verordneten Salben. Schicke Nachricht zum Jahresausklang. Ich richte mich jetzt auf mein Leben als „Zombie“ ein. ;-)
Da fällt mir gerade ein: Ich trage manchmal Sachen, die eine Kollegin von mir abartig findet. Einmal sagte sie zu mir: "Die Sachen, die du trägst, hatten früher die Kinder an, mit denen niemand spielen wollte. Genau so einen Pullover und dann noch eine Brille. Das war der Todesstoß. Die hatten bei uns nichts zu lachen.“ So ungefähr komme ich mir gerade vor.
Um eventuellen Fragen vorzubeugen: Ich werde nicht sterben (irgendwann schon), es ist nicht ansteckend, ich habe keine Scherzen usw. Einige Stellen meiner Haut bedürfen zukünftig nur einer Extra-Behandlung.